Ergebnisse des energetischen Stadtquartierskonzeptes – Energetisches Stadtquartierskonzept Gehrden Gehrden

Ergebnisse des energetischen Stadtquartierskonzeptes

Einführung

Für das Gebiet Gehrden-Ost wurde im Auftrag der Stadt Gehrden von Oktober 2017 bis Oktober 2018 ein energetisches Stadtquartierskonzept erstellt. Das Konzept zeigt konkrete Potenziale zur Steigerung der Energieeffizienz von Gebäuden sowie Maßnahmen zur Umsetzung modellhaft auf. Das Projekt wurde durch das KfW- Programm 432, von der N-Bank und der Wirtschaftsförderung der Region Hannover gefördert und im Dezember 2018 abgeschlossen.

Am 6. März 2019 wurde der gehrdener Ausschuss über die Ergebnisse des Konzeptes informiert. Die Präsentationsfolien finden Sie hier

Weiterhin finden Sie  im Downloadbereich auch einen Auszug aus dem Endbericht.

 

Wo steht das Quartier heute?

Energieverbräuche nach Nutzung (Siepe 2018)

Heute werden in dem Quartier Gehrden-Ost rund 28.956 MwH/a Energie verbraucht, davon dominieren Mehrfamilienhäuser den Energiebedarf mit rund 38% (2. Säule), gefolgt vom Gewerbe mit rund 30%, Einfamilienhäuser haben einen Anteil von rund 21% und öffentliche Gebäude von 12%. Der Wärmeverbrauch dominiert, Stromverbrauch ist wie zu erwarten deutlich geringer. Interessant ist der hohe Anteil für Gewerbe und öffentliche Einrichtungen.

Das entspricht insgesamt 8.354 Tonnen CO2-Emissionen (Stand 2016).

 

 

 

 

Stromerzeugung im Quartier in Prozent, Stand 2016 (Siepe 2018)

 

Angaben zur Stromerzeugung im Quartier

Der Anteil von 58% regenerativer Stromerzeugung ist in der Stadt bzw. im Quartier, im Vergleich zu anderen Kommunen, schon relativ hoch (orange Fläche). 40% des Stroms wird im Quartier auf konventionelle Art erzeugt (blaue Fläche).

 

 

 

 

Gebäudebestand im Quartier

Weiterhin wurden Aussagen zum Gebäudebestand erarbeitet. Das Quartier strukturiert sich wie folgt:

Rund 86% der Gebäude im Quartier sind Wohngebäude (blau). Knapp 88% dieser Gebäude wurden ab 1990 erbaut und haben somit einen guten bis mäßigen Dämmstandard.

Ca. 3% sind öffentliche Gebäude (grau). Bedingt durch den recht guten energietechnischen Zustand, lassen sich die Gebäude nur in Maßen energetisch verbessern. Einige öffentliche Gebäude stehen zur Modernisierung an. Rund 12% sind Gewerbegebäude (orange), da gilt das Motto: Energieberatung vor Effizienzmaßnahmen. Viele gewerbliche Dächer eignen sich für PV-Installationen.

 

 

Wie hoch sind die Potenziale im Quartier?

Das Energiekonzept zeigt auf, dass die CO2-Emissionen im Quartier insgesamt (ohne Sektor Verkehr) bis zum Jahr 2050 auf ca. 7 % gesenkt werden können! D.h. die Klimaschutzanforderungen des Bundes sind für Gehrden Ost erreichbar!

Werden alle Energiesparmaßnahmen weiterhin so durchgeführt wie in der Vergangenheit (TREND-Szenario), so sinkt der Wärmebedarf bis 2050 insgesamt nur auf 77%.  Werden dagegen alle wirtschaftlich optimalen Energiesparmaßnahmen durchgeführt (KLIMASCHUTZ-Szenario), so sinkt der Wärmebedarf insgesamt auf rund 48%. Alle Berechnungen haben ergeben, dass die Ausschöpfung der technischen Potenziale im KLIMASCHUTZ-Szenario wirtschaftlich ist. In dem KLIMASCHUTZ- Szenario soll mindestens die Hälfte des Endenergieverbrauchs und der CO2-Einsparung durch energetische Sanierung reduziert werden. Der verbleibende Rest soll durch Umstellung auf regenerative Energieträger klimaneutral entwickelt werden.

Mit dem KLIMASCHUTZ-Szenario könnte der Energiebedarf im Quartier auf weniger als 1.000 MWh/a sinken!

 

Welche Maßnahmen sind dazu erforderlich?

Insgesamt wurden 42 Maßnahmen erarbeitet, einige davon sind wichtige Schlüsselbausteine für die erfolgreiche Umsetzung eines klimaneutralen Quartiers:

  • Maßnahme 2: Stadt Gehrden übernimmt Koordinationsfunktion für den Ausbau der regenerativen Energiegewinnung – Förderung der Nutzung von alternativen/regenerativen Energie-Technologien
  • Maßnahme 5: Unterstützung des Monitoring zur Quartiersentwicklung durch Bereitstellung der Verbrauchsdaten, Zusammenarbeit mit der Avacon AG
  • Maßnahme 9: Klimaschutz in der Bauleitplanung/ energetische Standards festsetzen
  • Maßnahme 4: Nachbarschaftsinitiativen bzw. -kooperationen zur Solarenergienutzung / 100-Sonnendächer Programm
  • Maßnahme 15: Bauwagen Zukunft – Gelegenheit bieten miteinander ins Gespräch zu kommen

Wichtig zur Umsetzung des Konzeptes: Schaffung eines Sanierungsmanagements zur Motivation, Initiierung und Koordination der Maßnahmen!!

Hier finden Sie den Fahrplan zur Umsetzung des ESQK